Die letzten (?) Fußspuren Jesu

Wir stehen jetzt mitten in der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und dem Pfingstfest, zwischen der Aufnahme Jesu in den Himmel und der Geistausgießung.

Bei einem Besuch in Israel hat mich eine Darstellung in der „Himmelfahrtskapelle“ zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken gebracht. (Die Himmelfahrtskapelle ist auf der höchsten Stelle des Ölbergs in Jerusalem östlich der Altstadt gelegen. Sie befindet sich an der Stelle, von der aus − der Überlieferung zufolge − Jesus Christus zum Himmel aufgefahren ist)

In dieser Kapelle wird ein in der Erde liegender großer Stein mit einem Fußabdruck gezeigt, der an die letzte Spur erinnert, die Jesus bei der Himmelfahrt auf der Erde hinterlassen hat (siehe Bild). Als ich diese Spuren zum ersten Mal gesehen habe, musste ich zunächst schmunzeln. Da hat es also scheinbar bei der Auffahrt in den Himmel einen „g’hörigen“ Rückstoß gegeben, dass sich Jesu Fußspuren in die Erde bzw. den Stein eingeprägt haben.

Im Darüber Nachdenken hat sich für mich ein tieferer Sinn aufgetan, der über den vordergründigen Kitsch hinausgeht. Wir als Christen dürfen glauben, dass Jesus auf dieser Welt wirklich Spuren hinterlassen hat in seinem Wirken auf dieser Erde.

Und wir dürfen vertrauen, dass diese Fußspuren immer noch da sind durch seinen Beistand, den Heiligen Geist, den er uns verheißen hat. Wenn wir in diesem Geist Jesu handeln, dann können auch wir Fußspuren seines Geistes auf dieser Erde hinterlassen. (Auch im Sinne des Gebetes aus dem 14. Jahrhundert: „Jesus hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen“)

Beim Erwachsenenimpuls beim KISI Treffen am letzten Samstag haben wir versucht dies körperlich nachzuspüren. JedeR durfte sich auf in Erde vorbereitete Fußspuren, die an die Spuren Jesu und seine Himmelfahrt erinnern, stellen. Danach haben wir dieser Person die Hände aufgelegt und für sie gebetet, dass Gott seinen Beistand, seinen Heiligen Geist und seinen Segen auf sie oder ihn herabsendet. Dies war für mich ein sehr tiefer, spiritueller, geisterfüllter Moment. (Manch einer von uns hat es nach dem Gebet auch mit einem kleinen Sprung versucht, ob das wie bei Jesus auch mit der Himmelfahrt funktioniert ????… Vielleicht müssen wir in seinem Geist noch ein bisschen üben?!)

Ich wünsche euch zum Pfingstfest viel Heiligen Geist, der euch zeigt wie konkret ihr in den Fußspuren Jesu gehen und in seinem Geist handeln könnt!

Roland Sommerauer

 

„Und siehe, ich werde die Verheißung meines Vaters auf euch herabsenden. Ihr aber bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet! Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betánien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Und es geschah: Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.“ (Lk 24,49-51)

„Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ (Apg. 1,10-11)