Letzten Samstag hatte ich einen Schreckmoment: Ich sah mir gerade einen Film an, als um 21.50 Uhr mein Handykalender eine Erinnerung ankündigte: Was um Himmels willen sollte um diese Tageszeit sein? Der Blick in den Kalender (den ich im Corona-Lockdown kaum einmal gemacht hatte) bewies eindeutig die Richtigkeit des Signals: Ich sollte eine Sendung auf Radio Maria begleiten – um 22 Uhr…

Ups!

Die Sendung heißt:“ Zeit für dich“, dauert von 22.00 – 24. 00 Uhr (zwei volle Stunden, also viiiel Zeit für dich!), und als Referentin sollte ich einen Impuls geben. Dann können Hörer anrufen und Beiträge bringen. Und wenn kein Anruf kommt, soll die Referentin weitersprechen….  Das Thema kann ich mir selber aussuchen.

Jetzt hatte ich also, bis ich endgültig begriffen hatte, dass es wirklich so ist, noch ein paar Minuten, mir zu überlegen, worüber ich sprechen sollte!

Das erste, was mir in den Sinn kam, war das Wort Jesu: “Der Hl. Geist wird euch an alles erinnern“ (Joh 14.26). Nun, ich habe mich bedankt („Na, das war ja eine späte Erinnerung, lieber Hl. Geist!“ – aber Gott hilft ja bekanntlich spätestens rechtzeitig!) Damit war das Thema klar! Und ich hab den Hörern erst einmal erzählt, was mir passiert ist????

Aber dann ging es um die Frage: Wer ist der Hl. Geist? Ist er für mich ein großes Fragezeichen? Habe ich ihn schon erfahren? Hat er mich schon einmal an etwas (oder jemand) erinnert?

Es kamen wunderbare Beiträge von Hörerinnen und Hörern (sogar aus Vorarlberg!): Dass das Wort für Geist im Hebräischen, ruach, verwandt ist mit dem Wort für Barmherzigkeit und Mutterschoß,  und der Hl. Geist sozusagen eine weibliche Rolle in der Dreifaltigkeit hat. Es kamen Zeugnisse von Menschen, die den Hl. Geist schon im Kindesalter erfahren hatten. Oder von anderen, denen er den Weg aus der Esoterik heraus im Erwachsenenalter gezeigt hat.

Wann und wie hast du den Hl. Geist erfahren? Wer ist der Hl. Geist für dich?

Ein Jugendlicher hat mal auf diese Frage ein großes Fragezeichen aufgemalt. Damals ist mir bewusst geworden, wie dankbar ich sein darf, den Hl. Geist schon (als Jugendliche) erlebt zu haben. Ich kann auch nicht sagen, wer er ist, kann ihn nicht beschreiben oder ihn mir mir vorstellen, wie ich mir Jesus vorstellen kann oder den Vater. Aber ich habe ihn erfahren….

In mir hat er ein Feuer angezündet und mich zum Brennen gebracht. Das haben sogar die Menschen in meiner Umgebung damals gemerkt… Das spürbare Brennen hat irgendwann nachgelassen. Aber die Erfahrung kann mir niemand nehmen.

Hast du den Hl. Geist schon erfahren? Wie hat es sich dir gezeigt?

Wir feiern in wenigen Tagen Pfingsten, und wir bereiten uns in der „Pfingstnovene“, den neun Tagen vor Pfingsten, darauf vor. So wie das die Jünger mit Maria und den Frauen getan haben damals vor 2000 Jahren (Apg 1,13f)

Öffnen wir unsere Herzen für den Hl. Geist, die Dynamik in der Dreifaltigkeit, das Brausen und Wehen, das Feuer in uns, das sanfte Säuseln und das zarte Erinnern! Und erwarten wir wirklich, dass auch heuer an diesem Corona-Pfingsten, etwas in uns geschieht! Und lassen wir uns dann senden wie die Jünger, nehmen wir neu unseren Auftrag auch als KISIs an und wahr!

Und dann setzt euch zusammen in der Familie, mit Freunden – und erzählt euch gegenseitig, wie ihr den Hl. Geist erfahren habt! Das ist ermutigend – für euch selber genauso wie für die anderen!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein be-geist-erndes Pfingstfest!

Michaela

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