Ich möchte gerne einen Gedanken mit euch teilen, der mich nun schon einige Zeit begleitet. Und zwar, stelle ich mir selber die Frage:
„Wie merke ich, dass Jesus in meinem Leben an erster Stelle steht?“
Wie kann ich dies messen oder nach welchen Kriterien entscheiden oder erkenne ich das? Ich habe erkannt, dass ich schnell nach irgendwelchen „Förmlichkeiten“ oder Gewohnheiten suche, an denen ich messen kann, ob Jesus an erster Stelle steht oder nicht. Ich merke, dass ich versucht bin, anhand von Dinge, die ich „für“ Jesus tue zu beurteilen, wie meine Beziehung zu Jesus gerade ist. Mache ich viel (Bibellesen, Messe besuchen, Beten,..) = Beziehung ist gut. Mache ich weniger = Beziehung ist nicht so gut. Ich habe aber lernen dürfen, dass dies nicht meine Punkte sein dürfen, nach denen ich erkenne, ob meine Beziehung zum Herrn gut ist oder nicht. Aber was ist es dann? Wann kann ich über mich selber sagen, dass Jesus an erster Stelle in meinem Leben steht und dass er der Mittelpunkt meines Lebens ist? Ich möchte auf keinen Fall sagen, dass wenn wir in der Bibel lesen, die Messe besuchen, beten, Lobpreis machen und so weiter, dies schlecht ist oder unnötig. Ganz im Gegenteil!! Ich will alles machen, was mich in der Beziehung zum Herrn weiterbringt. Als ich so darüber nachdachte und versucht habe eine Antwort zu finden, bin ich auf folgende Bibelstelle gestoßen:
„Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.“ – Mt 22,34-40
Als ich diese Stelle immer und immer wieder las, wusste ich für mich, dass dies die Antwort auf meine Frage war. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.“ Ich habe für mich erkannt, dass ich jeden Tag aufs Neue diese Entscheidung treffen möchte, dass ich den Herrn lieben möchte und zwar mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit all meinen Gedanken und mit allem was ich bin. Keine Ahnung wie und ob ich das messen kann, aber ich denke, es ist auch egal. Ich möchte jeden Tag aufs Neue diese Entscheidung treffen und diesem Gebot folgen. Ich durfte erkenne, dass es wahrscheinlich keine „richtige“ Antwort auf meine Frage gibt aber die, die ich gefunden habe, spricht mir sehr zu und erfüllt mich. Es braucht also, wie in einer menschlichen Beziehung, Entscheidungen. Auch für die Liebe braucht es Entscheidungen, die wir nicht anhand von Dingen, die wir tun, messen können.
Ich entscheide mich für dich Jesus und ich weiß, dass ich dies an dem einen Tag mehr spüren werde und an einem anderen Tag wieder weniger aber ich weiß, du bist der Selbe gestern, morgen und in Ewigkeit. Amen.
Ich wünsch euch eine schöne Adventszeit und eine schöne Vorbereitung auf die Geburt unseres Herrn.
Alles Liebe Lukas
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